USA Informationen und Tipps

Während unserer grossen Reise waren wir nur im Westen der USA unterwegs, wie es im Osten aussieht, werden wir 2018 herausfinden. Hier haben wir einige interessante Informationen und Tipps zusammengestellt.

Energie

Eins Mal vorweg: nach sieben Wochen USA ist uns bewusst, wie sehr wir die Schweiz lieben (naja, das war uns schon vorher klar). Das Land hier steckt voller Überraschungen, ist uns in wenigen Sachen vielleicht etwas voraus, im Grossen und Ganzen hinkt es uns aber gewaltig hinterher. Schauen wir zum Beispiel den Energieverbrauch an. In Sachen Energieeffizienz fangen sie hier gerade mal mit den Energiesparlampen an, welche bei uns bereits wieder ausgemustert werden (man erinnere sich: das sind diejenigen, welche eine Minute brauchen, bis sie ihre volle Helligkeit erreicht haben). LED scheinen sie hier gar nicht zu kennen. Wärmedämmung scheint hier ebenso wenig bekannt zu sein wie energiearme Geräte.

Hotels, Mietwagen

Die USA sind ein Autoland. Der öffentliche Verkehr ist in der Regel schlecht ausgebaut, oder er existiert überhaupt nicht. Man kommt also nicht um einen Mietwagen herum, ausser man bleibt in einer Grossstadt. Da man in den USA oft auch nur für einen Verwandtenbesuch weite Strecken fährt, gibt es sehr viele und relativ günstige Gelegenheiten zu übernachten, sei es in Hotels oder in Motels. Der Unterschied vom Motel zum Hotel ist, dass man beim Motel einen direkten Zugang von aussen ins Zimmer hat.

Das Morgenessen reicht vom Kaffee mit Muffins bis zum reichhaltigen Buffet, wobei in der Regel der Preis für das Zimmer das Kriterium für das eine oder andere ist. Wir haben anfangs in booking.com nach Hotels gesucht und wollten jeweils direkt im Hotel buchen. Entweder war es beim direkten Buchen dann teurer oder wir wurden für die Reservation wieder auf booking.com verwiesen. Wenn nicht gerade etwas spezielles wie eine Sonnenfinsternis stattfindet oder man nicht in Nationalsparks wie dem Yellowstone oder Yosemite buchen will, ist kurzfristiges Buchen ein Tag vorher überhaupt kein Problem. Selbst die Wochenenden sind in der Regel unproblematisch. Nicht einmal hatten wir in den sieben Wochen ein Problem, etwas zu finden. Nur beim Yosemite wären wir gerne etwas näher dran gewesen, dort wäre es aber sehr teuer geworden, wenn überhaupt noch etwas frei gewesen wäre.

Sanitäre Einrichtungen

Aus unserer Sicht sind die sanitären Anlagen eine Zumutung. Wenn es denn mal Wassermischer gibt, kann man sie kaum bedienen. Wir hatten auch nur ein einziges Mal eine Dusche mit einem Duschschlauch. Die Brause ist in der Regel fix in der Wand verankert. Wir fragen uns, wie hier die Badewanne oder die Dusche geputzt wird. Der Hammer sind aber die Klos: diese enthalten immer einen riesigen Teich, wo dann die unschönen Sachen drin herumschwimmen.

Was auch nicht schön ist: in den Hotels sind nie Klobürsten vorhanden, wenn es also Bremsspuren gibt, lassen sich diese nicht entfernen. Nicht selten ist das WC nicht einmal 40 cm hoch und wenn man nicht mehr ganz fit ist oder Schmerzen in den Beinen hat, wird es da ziemlich mühsam aufzustehen. Apropos Klo: Unterputzspülkästen sind hier gänzlich unbekannt. Es gib hier eben auch kein «Geberit», sondern nur «Kohler» oder «Gerber». Diese Namen klingen doch eigentlich recht Deutsch…

Strassenverkehr

Interessant ist es, sich mit einem Auto im Strassenverkehr zu bewegen. Hier gibt es einige Besonderheiten zu beachten. So darf man bei mehrspurigen Strassen nicht nur links, sondern auch rechts überholen. Das ist sehr praktisch und klappt einwandfrei und gefahrlos. Wie sollte man es auch handhaben, wenn man auf einer sechsspurigen Strasse immer nur links überholen darf? Das macht irgendwie keinen Sinn mehr. Für den Neulenker in Amerika sehr gefährlich ist, dass sich die Ampeln immer gegenüber befinden. Man hält also nicht bei der Ampel an, sondern auf der gegenüberliegenden Strassenseite. Ich wusste das, hatte ich doch vor rund 25 Jahren den Führerschein hier gemacht. Als ich in Las Vegas jedoch total übermüdet zum Hotel fuhr, hatte ich nicht mehr daran gedacht. Man kann sich vorstellen, was da passieren kann.

Eine Eigenheit sind auch die amerikanischen Strassenschilder. Es wird extrem viel mit Text gearbeitet, welchen man als Fremdsprachiger z.T. nicht versteht. So habe ich oft das Schild mit dem Text «Soft Shoulder» gesehen. Was hat denn eine weiche Schulter im Strassenverkehr verloren? Auch hier half mir Mike Politi weiter. Eine Soft Shoulder ist ein Pannenstreifen, welcher nur aus Schotter besteht und nicht geteert ist (Hard Shoulder). Der Vorteil bei Schildern mit Text ist, dass man sie nicht erlernen muss, der Nachteil, dass man manchmal zu wenig Zeit hat, sie zu verstehen und manchmal schlicht keinen Plan hat, was sie bedeuten könnten.

Trinkgeld

Etwas ganz Mühsames hier ist die Sache mit dem Trinkgeld (Tip). Dabei ist es völlig unklar, wieviel man nun geben sollte. Wir haben das ganz am Anfang zu spüren gekriegt, weil unsere Lee-Ann im Rio einmal das Trinkgeld liegen gelassen hatte, weil es einfach zu viel war. Ich hatte im Internet gelesen, dass mal als Trinkgeld im Hotelzimmer für die «Putze» zehn Prozent des Zimmerpreises aufs Bett legt. Da unser Hotel rund einen Hunderter gekostet hatte, legte ich also jeden Morgen einen Zehner hin. Irgendwann einmal fragte ich Lee-Ann, was denn so üblich sei. Sie sagte, dass das keine Rolle spiele, man könne einen Dollar, zwei oder fünf hinlegen, was man so für richtig halte (zehn erwähnte sie nicht). In Zukunft legten wir nur noch fünf hin. Mike Politi erklärte uns, dass er jeweils drei Dollar gab.

Beim Trinkgeld im Restaurant werden oft die Beträge für das vorgeschlagene Trinkgeld gleich auf die Rechnung geschrieben, nämlich die Zahlen für 15%, 18% und 20%. Mike meinte dazu, dass das eine Frechheit sei. Es impliziere, dass man mindestens 15% zu bezahlen hatte. Er meinte, in der Regel gebe er zehn, in Ausnahmesituationen bei besonders guten Service etwas mehr. Aus unserer Schweizer Sicht ist ein besonders guter Service hier in den USA übrigens die Regel, deshalb waren wir auch recht grosszügig. Das Servicepersonal ist hier einfach unglaublich liebenswürdig. Ausnahmen davon sind extrem selten.